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Die Wortverbindung mit Gründen versehen weist eine Tendenz zum formelhaften Gebrauch in der Behördensprache auf.

Die Wortverbindung mit Gründen versehen wird in den meisten Fällen attributiv verwendet, z.B. eine mit Gründen versehene Stellungnahme .

In der Anlage zu dieser mit Gründen versehenen Stellungnahme sind die Mopsfledermaus und das Ahringsbachtal ausdrücklich erwähnt. "Die Europäische Kommission hat also konkret die Erweiterung des FFH-Gebiets Ahringsbachtal verlangt", sagt Franz-Josef Schmidt. (RZ, 29.08.2007 )

Die Wortverbindung mit Gründen versehen wird auch verbal verwendet, z.B. etw. mit Gründen versehen .

Forschungen bei Split-brain-Patienten (d.h. mit zwei unabhängig voneinander funktionierenden Hirnhälften) haben gezeigt, wie stark unser Bedürfnis danach ist, unsere Handlungen mit Gründen zu versehen, und dass wir dies auch – ohne Rücksicht auf den faktischen Gehalt der begründenden Geschichten – tun. (Braunschw. Z., 07.11.2006)

Die Kontextpartner können durchweg den Domänen Justiz oder Politik zugeordnet werden. Der mit Abstand häufigste Kontextpartner ist Stellungnahme , seltener Haftbefehl oder Gesetzesentwurf .

Ist die Kommission der Auffassung, dass die Regierung die im Urteil angeordneten Gesetzesänderungen nicht vorgenommen hat, so kann sie beim Europäischen Gerichtshof nach einer weiteren mit Gründen versehenen Stellungnahme die Verhängung eines Zwangsgeldes erreichen. (RZ, 12.01.2012, S. 18 )

Vor allem eine Befreiung, die Landwirte praktisch von jeder Verantwortung entbindet, steht der EU-Kommission überhaupt nicht zu Gesicht. Die mit Gründen versehene Stellungnahme, die in dieser Causa an Österreich geschickt wurde, ist der letzte Schritt vor einer Klage beim Europäischen Gerichtshof. (Die Presse, 30.07.1999)

In Absatz drei des Artikels ist geregelt, daß eine Freiheitsentziehung länger als 48 Stunden nur dann zulässig ist, wenn ein Richter einen mit Gründen versehenen Haftbefehl erläßt. Ein Haftbefehl ist wiederum durch andere Gesetze geregelt. (taz, 28.07.1988, S. 4 )

Lehnt der Landtag das Volksbegehren ab, dem ein mit Gründen versehener Gesetzentwurf zugrunde liegen muß, kann das Parlament dem Volk einen eigenen Gesetzentwurf zur Entscheidung mitvorlegen. (FAZ, 07.01.1999 )